Sonntag, August 28, 2011

"Genialität" ist die schönste aller Diagnosen


"Kein Privatgymnasium ist zu teuer, kein Lernschwerpunkt zu ausgefallen, keine Sportart zu anstrengend, um nicht dem ewigen Eltern-Ehrgeiz untergeordnet zu werden: dem Wunsch, zur Elite zu gehören."  (vgl. swr2-forum). 

Zur Eitelkeit kann es auch gehören, das eigene Kind auf Teufel komm raus als Ausweis für seine hohe Intelligenz auf ein Gymnasium für Hochbegabte zu schicken, in das in Schwäbisch-Gmünd zum Beispiel. - Auch um damit später die Chancen im Beruf zu verbessern: "Ich habe mein Abi auf einer Schule für Hochbegabte gemacht."- "Ich bin Lehrer auf einem Gymnasium für Hochbegabte". (Da fällt doch etwas von dem Glanz auch auf die Lehrkraft :-)

Und "Genialität" ist die schönste aller Diagnosen, da gibt es eine Art Lichterkranz um das Haupt, und jeder schaut ein wenig hinauf nach oben. - Dabei "gibt" es gar keine "Hochbegabten", sondern das Wort ist ein Konstrukt, ein erfundener Name für die die 2% der TeilnehmerInnen, die bei Intelligenztests die höchste Punktzahl haben.  (Meistens haben die dann einen IQ von 130+). Doch, wie heißt es so schön: "Intelligenz ist, was der Intelligenztest gemessen hat".  

Wenn also die Intelligenztests anders konstruiert werden, dann werden manche TeilnehmerInnen auf einmal hochbegabt sein und andere über Nacht vielleicht nicht mehr. - Und wenn sich auf einmal alle Menschen beim Intelligenztest dumm stellen würden oder keine Lust mehr hätten, diese Tests auszufüllen, dann wären die Dummen, die es nicht gemerkt haben, plötzlich hochbegabt ;-).

TESTE dich selbst:
Ergänze den Satz:  "Unter den Blinden ist der Einäugige König. Und unter IntelligenztestteilnehmerInnen ist...."

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