Samstag, August 18, 2012

Global Play: Domino-Stein Syrien


Siehe auch:
Inzwischen erscheinen die gewaltfreien Demonstrationen gegen Präsident Assad in Syrien, die im März 2011 begannen und die wohl immer noch stattfinden, eher rührend, wenn man sich die blutigen Kämpfe ansieht, die in Syrien derzeit stattfinden. - Der gewaltlose Widerstand ist leider unter die Räder bzw. unter die Gewehrläufe gekommen, "die politische Macht entspringt den Gewehrläufen" (Mao Zedong 1927) - leider mal wieder, wenn auch nicht immer.

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In einer dpa-Meldung hieß es Mitte August 2012:
14. August 2012
Assads Zeit läuft ab, sagt Riad Hidschab. Zwei Monate lang ist er Ministerpräsident unter Assad, dann läuft Riad Hidschab zu den Rebellen über. Jetzt kündigt er den baldigen Zusammenbruch des syrischen Regimes an. - Der zur Opposition übergelaufene syrische Ex-Ministerpräsident Riad Hidschab sieht das Regime von Präsident Baschar al-Assad vor dem Zusammenbruch.
Es kontrolliere nur noch 30 Prozent des Staatsgebietes, sagte Hidschab auf einer Pressekonferenz in Amman. ... Der Kollaps des Regimes sei ein „moralischer, finanzieller und militärischer“, sagte Hidschab weiter. Er rief alle „ehrlichen“ Staatsbeamten und Kommandeure der Sicherheitskräfte dazu auf, sich vom Regime abzuwenden und sich der Opposition anzuschließen. Der Sunnit Hidschab war zum Zeitpunkt seines Bruchs mit dem Assad-Regime Ministerpräsident. Das Amt hatte er erst seit zwei Monaten inne. Der Assad-Clan und die meisten Spitzen der Sicherheitskräfte gehören der alawitischen Minderheit an.
Auch hier geht es wieder um Sunniten, Alewiten (und Schiiten), so als handele es sich in Syrien um einen Krieg der Konfessionen.
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Immer wieder gerne lese und höre ich die Kommentare von Michael Lüders zur Nahostpolitik. Denn sie leuchten die Lage aus, erhellen die Lage und leuchten ein:

Dr. Michael Lüders,
geboren 1959 in Bremen. Studium der arabischen Literatur in Damaskus, der Islamwissenschaften, Politologie und Publizistik in Berlin. Promotion über das ägyptische Kino. Dokumentarfilme für SWR und WDR. Langjähriger Nahostkorrespondent der Wochenzeitung DIE ZEIT. Lebt als Politik- und Wirtschaftsberater, Publizist und Autor in Berlin.


Statt darüber zu parlieren, dass mal wieder religiöse Gruppen um die Vorherrschaft kämpfen, dass "der gute Westen" doch helfen soll, den "bösen" Diktator Assad zu stürzen, und dass das böse China und das böse Russland sich wieder einmal im Weltsicherheitsrat uneinsichtig und bockig zeigen und eine Friedenslösung blockieren ... bringt Lüders die Sache auf den Punkt: 
  • "Die Forderung nach dem Sturz Assads seitens der EU, der USA, der Türkei und auch der Saudis hat nichts mit den unsäglichen Verbrechen des syrischen Diktators zu tun.
  • Sondern damit, dass Syrien der letzte verbliebene Verbündete des Iran in der Region ist.
  • Umgekehrt eint Teheran, Peking und Moskau der Wille, nicht noch ein Land an die westliche Einflusssphäre zu verlieren. Es ist ja allen klar, dass diese Länder nach dem Sturz von Assad in Syrien nichts mehr zu melden hätten. Sie werden Assad daher bis zum Letzten unterstützen."
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Zur Lage im Iran,  
die damit sehr wohl verbunden ist, sagt Lüders:

Bislang sagen der Chef der IAEA (der internationalen Atom-Aufsichtsbehörde), die CIA und der israelische Geheimdienst übereinstimmend, dass sie keine belastbaren Hinweise darauf haben, dass der Iran eine Atombombe baut.

Das sollte man ernst nehmen. ... Wir haben es von Libanon und Syrien bis nach Pakistan mit einem massiven Staatszerfall zu tun. Iran ist der einzige Ruhepool zwischen Beirut und Karatschi. Wenn man den jetzt angreift, dann gibt es in einer Region, so groß wie Westeuropa, keine Grenzen mehr für gewalttätige Gruppierungen, die sich irgendeinen Dschihad auf ihre Fahne schreiben und den Westen bekämpfen. Militärisch ist das eine nicht mehr zu kontrollierende Situation. ... Greift man den Iran an, wird er sich rächen und alle möglichen gewalttätigen Gruppen unterstützen, um dem Westen nach Kräften zu schaden. Ein Angriff auf den Iran würde die gesamte Region in Brand setzen. Die Europäer haben noch immer nicht begriffen, welche Gefahren dann auf sie zukämen.
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Dienstag, August 14, 2012

Smile or die ! - Das Glücks-Versprechen


Martin Seligman, in diesen Tagen 70 Jahre alt geworden, ist Psychologie-Professor in Pennsylvania/USA. In Deutschland ist er 


bekannt geworden durch sein Buch Der Glücks-Faktor, das in diesem Monat in Deutschland bei Bastei-Lübbe als Taschenbuch in der 9. Auflage erschien.  - 

Wer möchte nicht gerne glücklich sein und länger leben? - Und das alles für weniger als 9 Euro (8 Euro und 99 Cent). Allerdings muss man vorher schon etwas dafür arbeiten: 499 Seiten lesen.

Das Forschungsprogramm, das Selgigman begründet hat, nennt sich "Positive Psychologie" und erhielt so richtig Schwung, als Seligman 1997 Präsident der American Psychological Association wurde. 
"The American Psychological Association is the largest scientific and professional organization representing psychology in the United States. APA is the world's largest association of psychologists, with more than 137,000 researchers, educators, clinicians, consultants and students as its members."
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Jetzt hat er Prof. Selgiman ein neues Buch geschrieben: 

FLOURISH - WIE MENSCHEN AUFBLÜHEN:
Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens
.
Kösel-Verlag, 480 Seiten,
keine 25 Euro - um es positiv zu formulieren :-) . 

PSYCHOLOGIE HEUTE schreibt in der Ausgabe August 2012 dazu:
"... er stellt die Thesen seiner eigenen Monografie Der Glücksfaktor aus dem Jahr 2002 auf den Kopf. Er ergänzt sie nicht nur, sondern revidiert sie grundlegend. Seine damaligen Thesen bezeichnet er
  • als unzureichend,
  • als löchrig
  • und falsch,
da sie ihm aus heutiger Sicht zu begrenzt erscheinen. ... Nun zieht er das Wort Glück ganz zurück. Statt dessen ..."
Vielleicht hätte man sich das Geld im Jahr 2003 (45 Euro) sparen sollen und auf das aktuelle Buch in 2012 warten?  -Das Forschungsprogramm Seligmans ist in der deutschen akademischen Psychologie ohnehin umstritten. Fuß gefasst haben die "Positive Psychologie" und das "Positive Leadership" eher in den Bereichen, wo man etwas verkaufen will: in Handelsunternehmen.  In Deutschland zum Beispiel bei den OBI-Baumärkten, bei Media-Markt und bei Saturn.
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In ihrem Buch Smile or Die zerpflückt die US-Autorin Barbara Ehrenreich, Jg. 1941, die "Positive Psychologie" als eine gigantische Illusion unserer Zeit. Die "Positive Psychologie" verzeichne nicht nur in Amerika einen ungeheuren Boom; weltweit werden Institute eröffnet und Millionen an Fördergeldern zugeschossen. - Ehrenreich ist eine erfolgreiche investigative Journalistin in den USA, war Präsidentin der Demokratischen SozialistInnen Amerikas und arbeitete - ähnlich wie Günter Wallraff in Deutschland - auch undercover in prekären Jobs und in Berufen für mittlere Angestellte...
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Der Kern der positiven Psychologie besteht darin, sich von der herkömmlichen negativen "krankheitsorientierten" Psychologie abzuwenden und stattdessen, positiv, die Bedingungen des gelingenden Lebens zu untersuchen. Der Gründer der Positiven Psychologie, Martin Seligman, könne allerdings nur mit zweifelhaften Langzeitstudien aufwarten, um den Zusammenhang von Glück positivem Denken, Langlebigkeit und Gesundheit zu belegen - so Ehrlichman. 

Nicht zuletzt, sagt sie, leisten die Positiven Psychologen einen Beitrag zur Erhaltung des politischen und gesellschaftlichen Status Quo, weil sie den Lebens-Umständen eine so geringe Rolle beimessen. "Warum für bessere Jobs und Schulen (...) eintreten, wenn diese Dinge so wenig zum Glück der Menschen beitragen?" Ehrenreich
Ehrenreich weist nach, dass sich der Erfolg der Positiven Psychologie tatsächlich messen lässt; vor Allem in Dozenten-Stellen und Karrierechancen auf dem Coaching-Markt macht sich die Positive Psychologie positiv bemerkbar: Für die Positiven Psychologen und Positiven Coaches selbst.
 
BARBARA EHRENREICH: Smile or Die.
Wie die Ideologie des positiven Denkens die Welt verdummt. 
Aus dem Englischen von Gabriele Gockel und Barbara Steckhan. 
Verlag Antje Kunstmann, München 2010. 
254 Seiten, 19,90 Euro


Siehe auch: NLP - Neurolinguistisches Programmieren 

Buch-Tipp:
Arnold Retzer: Miese Stimmung. Eine Streitschrift gegen positives Denken, S. Fischer Verlag, 19,99 Euro. Arnold Retzer ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Gründer und Leiter des Systemischen Instituts Heidelberg. 

 

Mittwoch, August 08, 2012

Was lesen? - Von der Frankfurter Rundschau zum taz-Biedermeier


1977, als die Frankfurter Rundschau noch "links-liberal" war 

und Deutschland noch "sozial-liberal" regiert wurde - (1969-1974 unter Kanzler Willy Brandt, danach bis 1982 unter Helmut Schmidt schon etwas weniger sozial-liberal) -  sang der Singer-Songwriter (man sagte noch "Liedermacher") Franz Josef Degenhardt:

 "Wildledermantelmann":
Wildledermantelmann -
Elbsegler-Kappe und Haar knapp am Kragen,
kein Gramm zu-viel und Durchblickerbrille.
Frankfurter Rundschau und Aktenkoffer,
lächelt sozial-liberal und grüßt dich. 
Hallo, sagt er, Genosse, wie läuft‘s denn?
Junge, wir sind in die Jahre gekommen.
Floss auch viel Wasser den Fluss runter zu,
und die Verhältnisse sind auch nicht so.
Na, sagst du, so oder so oder so, mein Junge, und wie ist das Gefühl, wenn man so langsam, langsam, langsam driftet nach rechts?
Brandt & Scheel,  1972 Kanzler & Vizekanzler
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Inzwischen ist die Frankfurter Rundschau (FR) nicht mehr "links-liberal", ihre Auflage sank zudem dramatisch (auf ca. 75.000 Abos), die links-liberalen Männer mit der Durchblickerbrille sind inzwischen vielleicht zur Süddeutschen Zeitung (derzeit ca. 300.000 Abos) oder zur tageszeitung taz (ca. 45.000 Abos) abgewandert, die 1978, vor 34 Jahren, im Jahr nach dem Wildledermantelmann,  gegründet wurde.
Die taz gilt heute Vielen als "linke Zeitung".  Ist sie das (noch)?

In der FR, in gewisser Weise die nächste Konkurrentin der taz, stand zu lesen:
"Wochentags verdient die Zeitung [taz] solides Geld, doch die Leser altern, die harte Auflage aus Abo- und Einzelverkauf sinkt bei steigender E-Paper-Nachfrage. Zusammengerechnet liegt die Zahl bei 52.400 Exemplaren. ...
Als Chefin wollte Ines Pohl der taz ein linkeres Profil geben. Davon ist jedoch kaum etwas zu sehen. Nach drei Jahren unter ihrer Führung herrscht Uneinigkeit in der Redaktion über einen neuen Weg. Linker solle die linke Tageszeitung wieder werden und frecher. ... Manch tazler sagt, das Blatt verliere an Profil, sei bieder geworden, wolle gefallen statt anzuecken."
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Wenn man so manche Titelgeschichte der taz anschaut, wie zum Beispiel die von heute ... 


  • " ... Drei Wolfswelpen tapsen neugierig neben ihrer Mutter über einen Truppenübungsplatz in der Lüneburger Heide. ..."
  •  "OBAMAS FRISÖR Zariff schneidet auch einer tazlerin die Haare. Einfach so. "
 ... oder sich die Werbegeschenke anschaut (hochpreisiges Gerät für den eigenen Garten):

 
... dann fragt man sich, wieso manche Menschen glauben, die taz sei eine "linke" Zeitung.
Da denkt man doch eher an die Rückkehr des Biedermeier,   auch wenn der Sonntagsausflug anno 2012 sicher auf einem (hochpreisigen)  taz-Rad mit der sonntaz im Gepäck und dem eingetragenen Lebenspartner im Schlepptau stattfinden wird?  (Seit April 2009 erscheint die sonntaz in der Samstagsausgabe als Beilage.)

Der Sonntagsspaziergang aus dem Jahre 1841 vom Maler Carl Spitzweg, ein typischer Vertreter der Biedermeier-Epoche. Quelle: wikipedia

Vielleicht liegen manche Spitzen-Sozialdemokraten gar nicht so falsch mit ihrer Sicht:

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" sehen demnach führende Sozialdemokraten die Grünen eher als "Nischenpartei der Latte-macchiato-Bourgeoisie". - 

Und die taz als deren Zentral-Organ? Schauen wir mal, wie der Kampf zweier Linien ausgeht...

Beste Grüße
Ihr BLOGGER ( und taz-Genosse).

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Donnerstag, August 02, 2012

Umweltschutz in China: basisdemokratisch, unbürokratisch, effektiv . - Doch nicht ganz gewaltfrei.

Auch wenn in China das Internet zensiert ist und unliebsame Nachrichten, die über den chinesischen Weibo-Dienst (eine Art Twitter, auch Mikroblog genannt) verbreitet wurden, von der Regierung schnell wieder gelöscht werden,  so lassen sich "der" Chinese und "die" Chinesin an sich dadurch nicht unbedingt daran hindern, zu kommunizieren und zu demonstrieren.

Ende Juli 2012: Bürger stürmen ein Regierungsgebäude in Qidong bei Shanghai
BürgerInnen und Staat sind umweltbewusst, auch wenn unsere Mainstream-Medien oft den gegenteiligen Eindruck vermitteln wollen oder zumindest tun: Die chinesische Regierung ist weltweit der größte Investor in erneuerbare Energien (vergleiche diesen Link) und die von umweltfeindlichen Projekten betroffene Bevölkerung demonstriert oft und auch effektiv für lokalen Umweltschutz, auch wenn ihr Risiko  um ein Vielfaches höher ist als bei uns im "freien Westen". 
  • "2011 etwa verhinderten 30.000 wütende Demonstranten den Bau eines Kohlekraftwerks in der südchinesischen Stadt Shantou.
  • In Jiaxing im Südosten des Landes protestierten im selben Jahr 10.000 gegen das verdreckte Abwasser einer Solarfirma. Das Unternehmen musste daraufhin schließen.
  • Und vergangenes Jahr musste die Stadtregierung der nordostchinesischen Hafenstadt Dalian einlenken, nachdem Zehntausende über Wochen hinweg gegen den Bau eines Petrochemiewerks auf die Straßen gegangen waren."
  • Anfang Juli 2012 hatte es tagelange Massendemonstrationen in Südwest-China in Shifag [der Ort heißt "Shifang". Der Blogger.] gegeben, auch dort ging es gegen ein Industrie-Projekt, auch dort mussten die Behörden die Pläne aufgeben.
"Nach Einschätzung der regierungsnahen Akademie der Sozialwissenschaft finden in China jährlich bist zu 180.000 unangemeldete Proteste statt – das sind fast 500 am Tag."
Quelle 

Für letzten Samstag, Ende Juli 2012, hatten SchülerInnen via Weibo (siehe oben) in der Industriestadt Qidong im Osten Chinas (bei Shanghai) eine Demonstration gegen die geplante Abwasserpipeline einer japanischen(!) Papierfabrik angekündigt, durch die täglich zigtausend Tonnen Schmutzwasser in den Fischerei(!)-Hafen geleitet werden sollten. Die Lokal-Regierung hatte das Vorhaben genehmigt.   - Tausende von Demonstrierenden (die Polizei spricht von 5000, Weibo von 100.000) versammelten sich vor einem Regierungsgebäude der Stadt, zunächst friedlich, später wurden einem Sekretär der KPCh die Kleider zerrissen, ein Regierungsbüro gestürmt, die Akten durch`s Fenster auf die Straße geworfen, ein Polizei-Auto und andere PKWs umgekippt...


Demonstrierende verprügeln Polizisten in Qidong
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Die Regierung der Stadt Qidong teilte auf ihrer Webseite mit, dass das Abwasser-Projekt der Papierfabrik gestoppt worden sei.

Historische Anmerkung: 
Traditionelle Formen des Protest in China


Schon in der Qing-Dynastie, die in China vom 17. bis ins 20. Jahrhundert 270 Jahre herrschte, gab es etablierte Formen des Widerstandes gegen die Zentralregierung. Die konfuzianische Beamtenschaft - und nur sie - hatte qua Amt die Pflicht und das Recht, gegen ungerechte Maßnahmen des Kaisers zu protestieren. 

Im 19. Jahrhundert gab es zunehmenden Protest auch gegen die Beamten selber, z.B. gegen missbräuchliche Praktiken der Steuereintreiber vor Ort, wobei die Bauern auf dem Lande dann auch nicht zimperlich vorgingen: In solchen Fällen versammelten sich manchmal Tausende notdürftig bewaffnete Bauern vor den Amtssitzen der regionalen Beamten, um ihre Beschwerde vorzubringen und sie scheuten auch nicht davor zurück, notfalls das Amtsgebäude zu demolieren und die Beamten des Kaisers tätlich anzugreifen. Berühmt ist eine Rebellion in Hubei 1842, die niedergeschlagen wurde. Die kaiserliche Regierung betrieb aber hinterher eine intensive Ursachenforschung.  (Hubei-Link wikipedia)


Auch im 20. Jahrhundert, unter Mao Zedong,
gab es in den 1950er Jahren verborgene und offene Bauern-Proteste gegen die Zentralregierung, der sich z.B. gegen die Kollektivierung der Landwirtschaft und die damit verbundene Ablieferung von Getreide in die Städte richtete. Auch damals griffen die Bauern auf diese überlieferten Formen des gewaltsamen Protestes zurück, zerstörten Amtsgebäude und ermordeten auch schon mal lokale Beamte. 

Quelle: Thoralf Klein, Geschichte Chinas, 2. Aufl. 2009 


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