Donnerstag, August 08, 2013

"Vom Niedergang Deutschlands" redet so manch Einer

Den Niedergang: Deutschland in der globalisierten Welt,
"Schriften wider den Zeitgeist", gibt es gebraucht schon ab 10 Euro und 15 Cent:

»Die Auswirkungen der Globalisierung auf Deutschland stehen im Mittelpunkt dieser Sammlung gesellschaftskritischer Aufsätze. Die Lage Deutschlands in einer Welt, die sich infolge der Globalisierung grundlegend verändert hat, analysiert der Konstanzer Soziologe Dr. Jost Bauch von verschiedenen Blickpunkten aus. Dabei beleuchtet er das Thema von den verschiedensten Seiten: 
  • „Die Gesellschaft der Enkel” und
  •  „Deutschland geht in Rente”, 
  • „Die Hedonismusfalle” und 
  • „Die taktlose Gesellschaft” 
lauten einige der Stichworte. Andere Abschnitte widmen sich der „Rückkehr des Kapitalismus“ und dem „Ende des Wohlstands“, dem „Gesichtsverlust der Städte” und dem „Ende der europäischen Moderne”.« [1. Auflage 2010. Werbetext] 

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Spiegel-Online ahnte es schon 2005:

"Der Fall Deutschland: Niedergang einer Wirtschaftsmacht"

"Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts: Ein wirtschaftliches Schwergewicht ist auf dem Weg nach unten. 
  • Rund fünf Millionen Arbeitslose und immer noch kein Aufschwung in Sicht - 
  • warum finden wir keinen Weg aus der Krise?"
Sendetermin: Samstag, 20.08.2005, 22.10 - 00.15 Uhr, VOX
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Im Rechts-Außen-Lager weiß man es auch schon lange: 
  • "Die SPD und die Grünen haben es geschafft. 
  • Die Wähler von Rot / Grün haben es geschafft": 
  • Die Ausländer kommen 
  • und verursachen:

Den Niedergang Deutschlands und Europas

 
"Thilo Sarrazin sieht das bekanntlich ähnlich:

Deutschland schafft sich ab,

"das sind die Folgen, die sich für Deutschlands Zukunft aus der Kombination von
  • Geburtenrückgang, 
  • problematischer Zuwanderung 
  • und wachsender Unterschicht 
ergeben. Er will sich nicht damit abfinden, dass Deutschland nicht nur älter und kleiner, sondern auch dümmer und abhängiger von staatlichen Zahlungen wird. Sarrazin sieht genau hin, seine Analyse schont niemanden. Deutschland läuft Gefahr, in einen Alptraum zu schlittern." 
[13. Auflage 2010, Klappentext] 

Übrigens: Der Berliner Rechtsanwalt Hans-Eberhard Schultz will die Justiz mit zwingen, doch noch gegen Skandalautor Thilo Sarrazin vorzugehen. Schultz will gegen Thilo Sarrazin erneut eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung stellen. "Der Antirassismus-Ausschuss der UN in Genf hat die Bundesrepublik im April dafür gerügt, dass die deutsche Justiz kein Verfahren gegen Herrn Sarrazin zulassen wollte, obwohl es eine begründete Strafanzeige gab. Die Bundesrepublik hat jetzt versprochen, die Justiz dafür zu sensibilisieren, dass Sarrazin sich mit seinen rassistischen Thesen nicht auf die Meinungsfreiheit berufen kann und der Rassismus nicht nur von notorischen Neonazis und Rechtspopulisten ausgeht. Wir wollen jetzt die Probe aufs Exempel machen" sagt Schulz. Auf Volksverhetzung stehen bei uns bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe.[Quelle]
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Und dann haben wir noch - 1. Auflage 2013 -  vom schottischen Historiker und Harvard-Professor Niall Ferguson, Jahrgang 1964, 

den Niedergang des Westens.

[...] heute sind die Symptome dieses Niedergangs nicht mehr zu übersehen: nachlassendes Wachstum, explodierende Staatsschulden, zunehmende Ungleichheit, alternde Bevölkerungen, auseinander-brechende Sozialgefüge. 
Aber was genau läuft falsch? Die Antwort sieht Niall Ferguson im Verfall jener vier Säulen, auf denen einst die Weltherrschaft des Westens ruhte: 
  • repräsentative Demokratie, 
  • freie Marktwirtschaft, 
  • Rechtsstaat, 
  • Zivilgesellschaft. 
"In seinem Buch beschreibt er diesen Verfall und beschwört die westlichen Gesellschaften, sich auf die Kraft dieser vier Säulen zu besinnen.
Denn während der Westen verfällt, betreiben einst diktatorische Regime Asiens und der Dritten Welt unter dem Druck der Globalisierung den Ausbau rechtsstaatlicher Strukturen, öffnen ihre Märkte und bewegen sich auf eine Zivilgesellschaft nach westlichem Muster zu. 
Will der Westen in der neuen globalen Machtverteilung weiterhin erfolgreich mitspielen, muss er, so Ferguson, dem Niedergang der Institutionen, die ihn mächtig, reich und frei gemacht haben, entgegenwirken und sie wieder zu effizienten Trägern westlicher Macht ausbauen." [Klappentext]
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Einen neuen Beitag zum Thema liefert nun Johannes Thumfart.
Seine Thesen:

Die Kolonie heißt Europa


Johannes Thumfart
  • Kaum verwunderlich, dass den angelsächsischen Diskurs derzeit ein neues Modethema beschäftigt: Die Unfähigkeit Europas, seine weltpolitische Rolle wahrzunehmen. Dabei sind die Augen vor allem auf Deutschland gerichtet. Der britische Historiker Timothy Garton Ash spricht in einem Aufsatz in der aktuellen New York Review of Books von einer „Neuen Deutschen Frage“, die in der mangelnden Führung des Lands innerhalb Europas bestehe. 
  • Im Unterschied zu anderen Euro-Ländern lebt es von Exporten in Nicht-Euro-Staaten wie China und in die USA
  • Unter anderem profitiert es vom niedrigen Eurokurs.  
  • Fakt ist: Deutschlands Reichtum fußt auf billigen Arbeitskräften, die für das Digitalzeitalter nicht eben wahnsinnig innovative Produkte herstellen: Autos und Maschinen. 
  • Um trotz annähernder Vollbeschäftigung die Löhne weiter unten zu halten, wirbt die heimische Industrie nun um „Fachkräfte“ aus anderen Euroländern: Unter anderem durch deutsche Sparpolitik perspektivenlos gewordene Mittelschichtler aus Spanien, Portugal, Griechenland, Italien.  
  • Das ist Wirtschaftsimperialismus, wie er im Buche steht, aber keine nachhaltige Strategie. 
  • Es gibt „keine Weltklasse-Universität wie Oxford oder Stanford“. 
Angela Merkel; Zeichnung von  James Ferguson
  • Dass es auch kein Silicon Valley in Europa gibt – und damit kaum bedeutende europäische Digitalprodukte –, dies war unter anderem eine der Voraussetzungen für die Prism-Demütigung.
  • Facebook und Google sind wegen ihrer Monopolstellung Instrumente US-amerikanischer Herrschaft.  
  • Die EU-Länder planten schon 2000, bis 2010 drei Prozent ihres Brutto-Inlands-Produkt (BIP) in Forschung und Entwicklung zu investieren. Im gesamten Euroraum stagnieren die entsprechenden Ausgaben seit 2009 bei etwa zwei Prozent. Deutschland, angebliche Führungsmacht, liegt mit seinen 2,3 Prozent Forschungs- und Entwicklungsausgaben nur knapp darüber.
  • Die Sparpolitik in der Eurokrise wird diesen Rückstand noch verschärfen.
  • Wenn sich Deutschland ausschließlich nach den kurzfristigen Interessen seiner produzierenden Industrie richtet, kann es dem politischen und technologischen Niedergang Europas auf Dauer nichts entgegensetzen.
Quelle und ganzer Text  
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