Samstag, November 21, 2015

Volkstrauertag - Kriegsgräber - Attentate in Paris - Opfer und Feindbilder

Screenshot focus.de vom Volkstrauertag 2015
Die Attentate in Paris

am Freitag, den 13. November 2015, zwei Tage vor dem deutschen Volkstrauertag 2015. - Ein Grunde mehr zum Trauern um unschuldige Tote und Verletzte...
  • Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges vorgeschlagen. Der Volkstrauertag wurde erstmals am 28. Februar 1926 begangen.
    In der Weimarer Republik wurde der Volkstrauertag noch nicht zum gesetzlichen Feiertag erklärt. 
  • Die Nationalsozialisten übernahmen den Volkstrauertag und legten ihn als staatlichen Feiertag fest. Mit dem Gesetz über die Feiertage vom 27. Februar 1934 wurde er in Heldengedenktag umbenannt: Nicht mehr Totengedenken sollte im Mittelpunkt stehen, sondern Heldenverehrung. 
  • In der DDR wurde nach dem 2. Weltkrieg  ein „Internationaler Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und Kampftag gegen Faschismus und imperialistischen Krieg“ eingeführt.
  • In Abgrenzung zur Tradition des Heldengedenktages wurde in der Bundesrepublik 1952 beschlossen, den Volkstrauertag an das Ende des Kirchenjahres zu verlegen. Gedacht wird der „Toten zweier Kriege an den Fronten und in der Heimat“, an die Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.
    Die zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag findet jeweils im Deutschen Bundestag statt. Eine Rede und ein Wort des Bundespräsidenten in Anwesenheit des Bundeskanzlers, des Kabinetts und des Diplomatischen Corps ist üblich, ebenso die musikalische Gestaltung, das Spielen der Nationalhymne und des Liedes Der gute Kamerad. Als Lied ist das Gedicht besser bekannt unter der Anfangszeile der ersten Strophe: "Ich hatt’ einen Kameraden". (Quelle)
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Gedenken der „Toten zweier Kriege an den Fronten und in der Heimat“

1919 wollte der Volksbund nur der "gefallenen deutschen Soldaten des ersten Weltkrieges" gedenken. 1934 wollten die deutschen Nationalsozialisten der Helden gedenken, natürlich auch nur der deutschen Helden, nicht der Menschen, die in anderen Ländern und Staaten als Helden verehrt werden:
»Mit dem „Gesetz über die Feiertage“ benannten die Nationalsozialisten den Volkstrauertag am 27. Februar 1934 in „Heldengedenktag“ um. Von da an stand nicht mehr das Gedenken an die Kriegstoten aller beteiligten Länder im Vordergrund sondern die Heldenverehrung deutscher Soldaten
Ab 1952 gedenkt der Bundestag am Volkstrauertag an die Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen, nicht nur an den Fronten, sondern auch in der Heimat.

Vermutlich wird im Bundestag heute, am Volkstrauertag 2015, auch der Opfer der Attentate in Paris vor 2 Tagen gedacht.
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Sind die Täter von Paris eigentlich auch Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen?
Aus Sicht ihrer Familien: Vielleicht.
Und für manche Menschen sind sie ganz sicher auch Helden
Und irgendwo auf der Welt wird es einen "Heldengedenktag" geben, an dem ihrer gedacht wird.
Gewalt-Opfer sind immer "wir"?
Gewalt-Täter sind immer "die Anderen"? 
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Rück-Schritt 2012: Thomas des Maizières Veteranentag:
 
16.2.2012 – Am Rande eines Truppenbesuchs in den USA hat Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière vorgeschlagen, in Deutschland einen Veteranentag einzuführen.
De Maizière sagte über sein Veteranenkonzept, es sei überfällig und wir hätten uns bisher davor gedrückt.:
“Eine Tradition entsteht nicht durch Verordnung. Aber vielleicht kann man mal eine Tradition stiften, und die Zeit ist jetzt reif.”
Der Minister führte aus, dass er an einem solchen Tag nicht nur die verwundeten Soldaten würdigen, sondern auch Tapferkeitsmedaillen für besondere Leistungen im Einsatz verleihen wolle.
Unterstützung erhielt der Verteidigungsminister heute von dem CDU-Bundestagsabgeordneten Bernd Siebert. Der Politiker betonte, dass der Begriff Veteran der Preis sei, den die Angehörigen der Bundeswehr für die Verteidigung „unser aller Freiheit mitunter zahlen müssen“ und führte weiter aus:
Für die Soldaten der Bundeswehr würde ein Veteranentag ein Stück Anerkennung für ihre schwierige und gefährliche Aufgabe bedeuten. Gerade im Hinblick auf die laufende Neuausrichtung der Bundeswehr ist eine neue Kultur innerhalb der Armee, aber auch im Zusammenspiel von ziviler Gesellschaft und den Streitkräften notwendig.“ (Quelle)  (Siehe auch
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Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.  
wurde am 16. Dezember 1919 gegründet  Er erhält und betreut Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Kriegsgräberstätten) im Ausland. Er pflegt die Gräber von Kriegstoten des Ersten und Zweiten Weltkriegs auf Friedhöfen in 45 Ländern. Ferner werden Friedhöfe und Denkmäler der deutschen Kolonialzeit, des Krieges von 1870/71 sowie der deutsch-dänischen Kriege von 1848/51 und 1864 gepflegt. [wikipedia]
Der Verband finanziert sich zu 75% aus Spenden, die durch Straßensammlungen im Herbst eingesammelt werden. Doch: 


Niederhorbach sammelt nicht mehr.

 
 
Vor einemJahr hat dies der Gemeinderat einstimmig beschlossen. 
Und er hat eine Resolution verabschiedet. Die Leute sollen wissen, warum die Sammel-Büchse nicht mehr rasselt. Acht Ja-Stimmen, eine Enthaltung:

Nein, es geht nicht gegenden Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge,stellen dieVolksvertreter klar. Die Arbeit gegen das Vergessen sei richtigund wichtig. 
Deswegen rufen sie die Einwohner auf, das Geld zu überweisen. 
Aber wenn „etliche Vertreter unserer großenPolitik“ meinen, Deutschland müsse „mit Mann und Material an internationalen Brandherden mitzündeln“, dann sollen sie in Zukunft selbst die Häuser abklappern, stellten die Gemeinderäte klar. 
Mehr noch: 
„Wenn im Militärhaushalt Geld ist, um in fremde Kriege zu ziehen, dann ist erstrecht Geld da, vorhandene und zwangsläufig hinzukommende Gräber gefallener Soldaten zu pflegen.“ 
Und sie schließen:
„Krieg geht von deutschem Boden aus, wenn deutsche Soldaten in die Kriege der Welt getriebenwerden, und wenn die deutsche Rüstungsindustri eerfolgreich ihrem Bombengeschäft nachgeht.“ 
 Der ehemalige Bürgermeister ergänzt:

„Wasmich aufgebracht hat, ist dieRede von Joachim Gauck auf der Münchner Sicherheitskonferenz voriges Jahr." [...] 
Glaubt man’s noch? Ein ehemaliger Pastor redetvom Krieg. 
„Als der Struck sagte, die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt,also … Also das ist Verarschung. - Nach dem 11. September 2001erweiterte SPD-VerteidigungsministerPeter Struck den Aktionsradiusder Bundeswehr kurzerhand bis nach Afghanistan.Deutschland wird am Hindukuschverteidigt? Mit Milliarden von Euro? Mit Menschen und Material? Und dann kehren Verwundete, Traumatisierte, Tote heim? Und die Spitze des Staates nennt das „Verantwortung einüben“? [...]„Wir als Deutsche haben eineVerpflichtung, uns für den Frieden einzusetzen. “
[Der ganze Text in der tageszeitung vom Freitag, 13.11.2015, Seite 5]
Feindbild 1. Weltkrieg (Quelle)
Feindbild 2. Weltkrieg (Quelle)
Feinbild 2010 (Quelle)



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